Ich lebe und arbeite seit über 20 Jahren als Fotograf im Großraum München. Wie viele andere professionelle Fotografen gelangte ich erst auf Umwegen zur Fotografie. Nach dem Abschluss des Werbestudiums und einigen Jahrzehnten als Werbeleiter in großen Buchverlagen machte ich 2005 meine jahrzehntelange Leidenschaft zum Beruf. Seitdem arbeite ich als freier Fotograf für Verlage und Agenturen, mache vorwiegend Autoren- und Businessportraits, setze Bildideen für Covergestaltungen um und fotografiere Bildreportagen. Zunehmend entdecke ich bei freien Arbeiten neue Wege in der kreativen Fotografie hin zum konzeptionellen Bild wo Kompositionen Fotografie und Malerei verschmelzen. Meine erste Fotoausstellung At Work – Tanz. Leidenschaft. Perfektion mit Bildern aus dem Probenalltag des Bayerischen Staatsballetts hatte ich 2011 in der Kunstmühle Rosenheim. Da es mich immer schon reizte, Bewegungen in fotografische Bilder umzusetzen, bot sich hier bei den vielfältigen Ausdrucksformen des Balletts viel Raum für fotografische Experimente. Heute nimmt die Portraitfotografie einen immer größeren Raum meiner Arbeit ein. Mein Ziel bei freien Arbeiten oder Auftragsarbeiten: Menschen im eigenen Portrait-Studio aber auch on location möglichst authentisch zeigen. Ihnen im richtigen Moment und mit dem richtigen Licht Natürlichkeit und individuelle Schönheit entlocken.
Angeregt durch die faszinierenden Arbeiten der großen Streetfotografen Henri Cartier-Bresson und Elliott Erwitt zählt die Straßenfotografie zu meinen großen Leidenschaften: Menschen und Stimmungen aufzunehmen, den besonderen Augenblick und die Atmosphäre einer Stadt oder Umgebung einzufangen und dabei dem Betrachter Raum für eigene Interpretationen zu lassen, ist hier stets mein Ziel. 2011 beauftragte mich der Münchener Thiele Verlag, die Bilder für das Buchprojekt Venedig im Winter zu fotografieren. Es sollte kein Postkartenbuch werden, sondern die eigenartige Stimmung des Winters dieser ungewöhnlichen Stadt im Wasser einfangen. In zwei Wintern lernte ich ein für mich völlig neues anderes Venedig kennen, eine dunkle häufig neblige Stadt umgeben von einer geheimnisvollen Stille. Ein Venedig, das im Winter-Vierteljahr endlich Zeit zum Atmen findet. Lange diskutierten wir, ob das Buch wie so viele andere Venedig-Bildbände in Schwarzweiß erscheinen soll oder in Farbe, dann aber stand fest: es muss Farbe sein, denn Venedig ist farbig – auch oder gerade im Winter.
Das Fotografieren schafft mir Freiräume, wie wohl kein anderer Beruf. Es hat meinen Blick auch auf die vielen kleinen Dinge im Leben verändert. Dabei war nie entscheidend, ob ich gerade einer freien oder einer Auftragsarbeit nachgehe…
„Nach meiner Ansicht kann man nicht behaupten, etwas gesehen zu haben, bevor man es fotografiert hat.“
Emile Zola